Mein Weg zur Triathlon Langdistanz „Ironman“
Wenn ich heute zurückdenke, kommt es mir immer noch sehr unwirklich vor!
Mein Name ist Roman Wöhl und ich bin 34 Jahre alt. Auf meiner Website bekommt ihr einen kleinen Überblick über mich und wie ich meinen Weg zum Sport wieder fand.
Am 20.03.2015 rauchte ich meine letzte Zigarette. Und ja, ich habe viel geraucht. Die Schachtel am Tag schaffte ich locker. Am Wochenende wurde es auch mal mehr. Aber nachdem ich den Entschluss gefasst habe, fühlte ich mich von Tag zu Tag besser. Nicht nur dass man sich viel Geld sparte. Nein, man macht sich auch plötzlich Gedanken über sich, seinen Körper und die Gesundheit. Und so fing ich Mitte 2015 langsam an mich ein bisschen zu bewegen. Sport war ja vorher eine lange Zeit nicht wirklich eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Und wenn es dann doch mal aus welchen Gründen auch immer zu sportlichen Aktivitäten kam, war es nicht schön. Eher schon eine Qual. Nicht mal den kleinsten Berg – ok, nennen wir es mal Hügel – schaffte ich ohne mehrmalige Stehpausen zum Verschnaufen.
Nach dem Schritt ins Rauchfreie Leben fing ich dann langsam an Sport zu treiben. Laufen, Radfahren, kleine Wanderungen usw. Ich muss schon sagen. In Südtirol fehlt es einem an nichts wenn man sich körperlich betätigen will. Anfangs war es schon eher schwer sich aufzuraffen und immer wieder eine Große Überwindung aber als ich dann Anfang 2016 mit Freunden anfing mit einem Personal Trainer zu trainieren, wollte ich es wissen. Ich bewegte mich jeden Tag, fing an meine Ernährung umzustellen und die Kilos fingen an zu purzeln und das Beste dabei ist, ich fühlte mich gut dabei.
Was mir jetzt noch fehl am Platz schien, war der Alkohol. Irgendwie fühlte es sich mit so viel Sport nicht gut an und so fing ich an, im Februar 2016 dem Alkohol den Kampf anzusagen und komplett darauf zu verzichten. Also weg damit. Wenn man etwas wirklich will, dann findet man Mittel und Wege es zu schaffen. Außerdem bin ich auch keiner der sagt. Hier ein bisschen Alkohol, da ein bisschen Zigaretten und hier ein bisschen Sport. Wenn ich etwas mache, dann richtig oder vielleicht auch ab und an mal bisschen übertriebener. Aber ohne konsequentes Durchhaltevermögen und die nötige Disziplin kommt man glaube ich nicht an sein Ziel. Auf den Alkohol zu verzichten war am schwierigsten für mich, da ich doch immer sehr gerne mit Freunden auf ein oder auch mehrere Bierchen ausgegangen bin. Und ja, ich hätte nie, wirklich nie gedacht, dass Abstinenz meine Wahl für das Leben sein würde. Und da bin ich mit 100%iger Sicherheit nicht der einzige der so denkt.
2016 war ein spannendes Jahr. Es wundert mich somit nicht, dass ich an genau 9 Tagen keinen Sport gemacht habe und ich mich wirklich sehr gut gefühlt habe. Anfang 2017 schwirrte dann plötzlich ein weiterer Gedanke in meinem Kopf herum. Ironman/Langdistanz, warum auch nicht ...
Ich bin schon sehr gespannt wo meine Reise hin geht. Ein Dank geht an meine Liebsten, Freunde, Kollegen, Trainer und sonst noch allen die mich auf meiner Reise bis jetzt unterstützt und begleitet haben und immer hinter mir gestanden sind und es hoffentlich auch noch weiter tun werden. Ihr seid die Besten!
Alles auf Anfang
Mit drei Jahren lernte ich das Fahrradfahren und das Schwimmen. Wobei lernen ein bisschen hochgegriffen klingt. Sagen wir es mal so. Rauf aufs Rad und ich bin gefahren. Und ungefähr genauso war es auch beim Schwimmen. Das Laufen beherrschte ich zu dem Zeitpunkt ja zum Glück schon relativ gut. Und so begann alles!

BIKE
Durch meine Mama, die selbst Trainerin des Kunstradsportes war, landete ich mit 4 Jahren beim RSV Schleißheim (Rad und Sport Verein Schleißheim) und drehte meine ersten Runden. Auch wenn ich anfangs noch zu klein war um überhaupt mit den Füßen auf den Pedalen bleiben zu können blieb ich dem Sport treu. Früh konnte ich die ersten Erfolge einfahren und konnte mir ein Leben ohne den Kunstradsport nicht mehr vorstellen. Ich wurde mehrfacher Oberbayerischer sowie Bayerischer Meister, 3. bei der Deutschen Meisterschaft sowie Gewinner einiger Länderkämpfe. Mit 16/17 schaffte ich sogar den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft in den B-Kader und wurde von der deutschen Sporthilfe gefördert und durfte für Deutschland an den Start gehen. Mit 18 verpasste ich immer wieder ganz knapp den Sprung in die Nationalmannschaft und im Alter von 23 Jahren vernachlässigte ich den Sport dann gänzlich und drehte ihm den Rücken zu. In dieser Zeit waren einfach andere Dinge für mich wichtiger gewesen. Aktive Bewegung stand von da an nicht mehr auf meinem Tagesplan und ich bewegte mich nur noch, wenn es wirklich sein musste.

SWIM
Das Schwimmen an und für sich gefiel mir immer schon und der Gang ins Schwimmbad war für mich auch keine Seltenheit gewesen, aber sonst hatte ich mit der Sportart eigentlich nicht wirklich viel am Hut. Kein Wunder, dass ich bei meiner 1. Schwimmstunde Anfang Juni 2017 nicht einmal das Brustschwimmen richtig beherrschte und auch nach gefühlten 100 Stunden des Schwimmens das Gefühl hatte jede Stunde zu ertrinken. Kein gutes und schönes Gefühl aber Durchhaltevermögen und einen eisernen Willen hatte ich schon immer. Also Arschbacken zusammenkneifen, da musst du jetzt einfach durch. Ich dachte mir nur ... Roman, das schaffst/lernst du auch noch. Wir werden sehen ...

Run
Das Laufen zählte noch nie zu meinen Stärken. Schon im Sportunterricht in der Schule war es für mich der Horror, wenn es mal wieder hieß 400 m am Stück zu laufen. Und wenn ich mich recht erinnere, bin ich bis zu meinem 31. Lebensjahr nie mehr wie 3 km am Stück gelaufen und das kann ich bestimmt auch an einer Hand abzählen. Ich habe es gehasst, wenn es in Frankfurt oder in Oberhaching bei München in der Sportschule mal wieder hieß. Morgen früh um 6.30 Uhr treffen wir uns draußen vor der Tür zum Frühsport. Da war mir klar, es wird eine Runde durch den Wald gelaufen und es dauerte nicht lange und ich wurde von übelstem Seitenstechen eingeholt. Keine Ahnung warum ich beim Laufen immer so Probleme hatte. An der Ausdauer konnte es nicht wirklich gelegen haben, da ich ja immer sportlich unterwegs war und das auch nicht wenig. Anfang 2016 als ich anfing das Laufen für mich zu entdecken stellte ich dann fest, dass es einfach am nötigen Training lag. Und seitdem kann ich nur sagen ...
Es läuft bei mir.
